Aussergewöhnliches Hobby – Unser Kollege Nikolaj Fuhr
Im Interview unser Project Engineer Nikolaj Fuhr
„„Ich hoffe mich immer weiterzuentwickeln und später irgendwann zuverlässig das Wissen zu teilen.
MMA steht für Mixed Martial Arts und ist eine Kampfsportart, die verschiedene Kampftechniken und -stile miteinander kombiniert. MMA ist ein Käfigkampf, bei dem sich Kämpfer aus unterschiedlichen Kampfsportarten, wie z.B. Brazilian Jiu-Jitsu, Judo, Kickboxen und Muay Thai, begegnen.
Erklärung zu Gi und No Gi BJJ:
Nachdem BJJ seinen Platz als eine der populärsten Kampfsportarten im MMA eingenommen hat, hat auch Jiu Jitsu ohne Gi, auch „No Gi“ genannt, an Popularität gewonnen.
Gi BJJ ist, wenn beide Kämpfer einen Baumwollkimono tragen, den sie greifen können, um sich gegenseitig zu unterwerfen oder zu kontrollieren. No Gi BJJ ist, wenn beide Spieler Rashguards (eng anliegendes Fight-Shirt) und Boardshorts (locker sitzende Fight-Shorts) tragen, die sie während eines Kampfes nicht greifen können.
Pitzek:
Lieber Nikolaj (Niko), eine spezielle Sportart, die Du praktizierst, ist Brazilian Jiu Jitsu (BJJ). Wie bist Du dazu gekommen?
Nikolaj:
Ich hatte mich schon als Jugendlicher für Kampfsport interessiert. Zu der Zeit habe ich mich einige Jahre mit der Kampfkunst Aikido befasst und auch gelegentlich andere Kampfkünste wie Karate getestet. Mit BJJ oder Grappling hatte ich später Kontakt, nachdem ich schon einige Monate mit MMA (Mixed Martial Arts) Erfahrung gesammelt hatte. Ein harter Sport, denn hier wendet man verschiedene Kampfsportarten in einem Wettkampfsport an. Die Basis wird oft mit Kickboxen, Thaiboxen und No Gi BJJ verglichen und so ähnlich sieht auch die Trainingsphase aus.
Der No Gi BJJ Teil hat mir damals schon am meisten Spaß gemacht.
Es gab immer wieder Pausen bis ich vor etwa 4 Jahren mit dem regelmäßigen MMA und Grappling Training angefangen habe. Seit ca. 3 Jahren liegt mein Schwerpunkt im regelmäßigen Training beim BJJ. Andere Kampfsportarten trainiere ich nur gelegentlich.
Pitzek:
Aus welchem Grund hast Du Dich gerade für diesen Kampfsport entschieden?
Niko:
Dieser Sport erfordert viel Kraft und Ausdauer und ist aber überwiegend technisch. Man kann bis ins hohe Alter trainieren und in der Lage sein, an Wettkämpfen teilzunehmen. Auf hohem Niveau gesehen ist dieser Sport zudem sehr strategisch.
Pitzek:
Bei Projekten in unserem Unternehmen sind auch strategische Entscheidungen erforderlich. Kann Dir das aus dem Sport gewonnene Wissen dabei helfen?
Niko:
Auf strategischer Ebene habe ich mein Wissen aus dem Kampfsport bisher nicht übertragen, aber im Zwischenmenschlichen, bei Drucksituationen, im respektvollen Umgang und im Handling mit Konflikten, sowie direkt Problemlösungen zu erarbeiten.
Pitzek:
Wo ist dieser Sport entstanden und was macht ihn so speziell?
Niko:
Brazilian Jiu Jitsu (BJJ), hat sich ursprünglich aus dem japanischen Judo und Jiu Jitsu weiterentwickelt mit dem Schwerpunkt auf Bodentechniken.
Der Sport hat viele Elemente aus dem Judo und Ringen, fokussiert sich aber darauf, den Gegner zu kontrollieren (meistens am Boden) und durch Hebel oder Würgegriffe zur Aufgabe zu zwingen.
Pitzek:
Bedeutet das, dass Du gerne die Kontrolle behältst? Auch im privaten oder beruflichen Bereich?
Niko:
Ich würde es vielleicht nicht unbedingt so bezeichnen, aber im Sport fühlt es sich schon gut an, wenn man sich durch hartes Training die Fähigkeit erlangt hat, den Gegner und dessen Aktionen zu kontrollieren.
Und es ist natürlich auch gut, wenn man im Privaten und Beruflichen Herausforderungen im Griff und unter Kontrolle hat und nicht umgekehrt. Natürlich fühle ich mich besser, wenn ich dabei den Überblick behalte.
Pitzek:
Was reizt Dich daran Niko?
Niko:
Der Sport ist sehr vielfältig. Der Kampf fängt im Stand an, dann kann’s zum Boden gehen, der Verteidiger kann zum Angreifer werden und den Spieß umdrehen, es kann vom Boden wieder in den Stand gehen und so weiter.
Ich mag es auf diese Art meine Kräfte und technischen Fähigkeiten zu messen.
Pitzek:
Wie beim Judo erfordert das Ziehen an der Kleidung auch eine ordentliche Selbstkontrolle und Ruhe, nicht wahr?
Niko:
Man trainiert entweder im Gi (ähnlich wie ein traditioneller Judo Anzug) oder als sogenanntes NoGi im Rashguard und kurzer Hose.
Beim No Gi oder auch Grappling entfallen jegliche Möglichkeiten die Kleidung des Gegners zu greifen.
Auf jeden Fall benötigt man eine gute Selbstkontrolle, man darf sich nicht mitreißen lassen, Griffe lösen, und sich nicht so leicht kontrollieren lassen. Gleichzeitig muss man die Griffe des Gegners lösen um selbst zu kontrollieren. Man muss Ruhe bewahren, um technisch zu bleiben.
Pitzek:
Wie behandelst Du die physische Nähe zum Gegner, die enorm ist? Zum Beispiel benötigen viele Menschen stets eine Abstands- bzw. Raumzone zu Fremden.
Niko:
Es ist wichtig, genügend Abstand zum Gegner zu halten, damit er nicht agieren und man seine Griffe stets verteidigen und schnell lösen kann. So schafft man perfekt eine Situation, in der man selbst zum Zug kommt. Dann ist die körperliche Nähe für die Kontrolle des Gegners oft zwingend erforderlich.
Selbstverteidigung ist wiederum eine andere Situation. Hier ist Abstand meistens der richtige Weg (Deeskalation, Umgehung oder sogar Flucht)
Pitzek:
Du bist durch den Sport viel herumgekommen. Wo hast Du Dich schon für Deine Wettkämpfe aufgehalten?
Niko:
Ich war bisher deutschlandweit auf Turnieren unterwegs. Auch europaweit gibt es viele Turniere, an denen ich zukünftig teilnehmen möchte. Das wird spannend.
Pitzek:
Was hast Du im Bereich Deines Sports geschafft?
Niko:
Als Anfänger mit dem weißen Gürtel habe ich schon an vielen Turnieren teilgenommen und einige Medaillen mitnehmen können. Mittlerweile habe ich den blauen Gürtel und es wird zunehmend schwieriger Turniere zu gewinnen, da die Konkurrenz natürlich auch auf einem höheren Niveau kämpft.
Ich möchte natürlich noch viele Jahre aktiv an Turnieren teilnehmen. Ein großes Ziel ist die Europameisterschaft im Januar 2025 in Lissabon. Ich werde mich auf die Teilnahme vorbereiten, es wird aber sehr hart. Tatsächlich kommen Gegner aus aller Welt, auch Teilnehmer aus z. B. USA oder Brasilien, hier gibt es auch eine außereuropäische Zulassung. Das ist schon ein ziemlich großes Ding. Es wird in verschiedenen Gürtel-, Gewichts-, und Altersklassen gekämpft.
Ich möchte irgendwann unbedingt den schwarzen Gürtel bekommen (zuvor lila und braun). Aber das ist nicht das primäre Ziel. Selbst als Schwarzgurt muss man sich immer weiterentwickeln, man lernt nie aus. Ich hoffe mich auch immer weiterzuentwickeln und später irgendwann zuverlässig das Wissen zu teilen, damit der Sport weiter Begeisterung findet und sich weiterentwickelt.
Pitzek:
Wenn man Ambitionen hat, strebt man immer danach, etwas zu erreichen. Natürlich ist dafür ein gewisser Ehrgeiz nötig. Vor allem, um später auch hier das erlangte Wissen zu teilen. Welche Ziele bzw. Weiterentwicklung hast Du für Dich bzw. in Deinem Job gesteckt?
Niko:
Auf jeden Fall habe ich Ehrgeiz und Ziele! Ich lerne im Beruf immer gerne neue Dinge dazu und möchte irgendwann Experte meines Fachs werden.
Aber auch die fachliche und persönliche Weiterentwicklung zum Beispiel zukünftig in Leitender Funktion, als Projektleiter, Teamleiter oder ähnlich.
Pitzek:
Was hat der Sport für eine Person wie Dich bewirkt und nimmst Du dadurch einen beruflichen Ansatz mit?
Niko:
Allgemein würde ich sagen, dass ich dadurch geduldiger und ruhiger im Alltag bin.
Pitzek:
Zusammengefasst:
Man könnte also behaupten, dass Du durch Geduld, Ruhe und vor allem auch Begeisterung die Mission des Unternehmens „Passion on Point“ perfekt leben und ausfüllen kannst. Durch Deinen Sport hast Du auch für Dein Berufsleben Skills weiterentwickelt, die sehr wichtig sind und Dich vor allem weiterbringen. Wir wünschen Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg in Deinem Sport und natürlich bei Pitzek GMP Consulting lieber Nikolaj. Vielen Dank für Deine Zeit und Deine Offenheit!